Max hat seine neunte Reise nach Afrika begonnen

Bereits drei mal habe ich an dieser Stelle über die faszinierende Storche berichtet:
Heute 10. Sept. 2007 meldet das Naturhistorische Museum in Fribourg:

Max hat seine neunte Reise nach Afrika begonnen

Der Senderstorch Max hat am Morgen des 6. September 2007 (voriges Jahr am 9.9.2006) seinen Brutort in Tüfingen (D) verlassen und zog vorerst bis in den Kanton Aargau. Am folgenden Tag gelangte er übers Mittelland bis westlich von Lausanne. Am 8. September legte er eine Riesenetappe zurück: Er flog mit Rückenwind zuerst dem Rhonetal entlang und später über Nîmes fast 500 km weit bis nach Narbonne im südlichen Frankreich! Störche fliegen nur selten mehr als 400 km pro Tag. Bestimmt wird er in den nächsten Tagen quer durch Spanien und später wiederum nach Marokko ziehen.
Im Jahr 2007 hat Max nördlich des Bodensees zum sechsten Mal Junge erfolgreich aufgezogen. Die Storchin ist 1999 in Avenches (VD) geboren, schritt aber erst im Alter von 3 Jahren zum ersten Mal selber zur Brut. Sie hat bisher sämtliche Winter in Nordafrika verbracht.
Die Reise von Max kann auf der Internetseite des Naturhistorischen Museums Freiburg verfolgt werden:

Zugroute von Max vom 5. bis 8. Sept. 2007

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Der Weissstorch Max mit einem neuen Satellitensender

Mit Hilfe von Dr. R. Hilgartner, Direktor der Parkanlage "Affenberg" bei Salem (D) und seiner Mitarbeiter, wurde der Weissstorch „Max“ am Freitag 20.07.2007 eingefangen. Der Direktor des Naturhistorischen Museums Freiburg (Schweiz) und Guy Meyer, Tierpfleger, sind nach Salem gefahren um den Satellitensender auszuwechseln. Die Antenne war beschädigt und die gesendeten Signale erreichten nur noch selten die Satelliten, so dass eine genaue Lokalisierung nicht mehr gewährleistet war. Der Sender musste folglich unbedingt gewechselt werden. Max ist heute mit ihrem neuen Sender davongeflogen.

Der Weissstorch Max hat die Auswechslung des Satellitensenders bestens ertragen. Er wurde intensiv beobachtet, zeigte keine auffälligen Verhalten, ist in der Gegend geblieben, sucht auf den umliegenden Wiesen nach Nahrung und wird ab und zu mit dem Partner und den beiden Jungen zusammen gesehen. Letztere haben das Nest schon vor einem Monat verlassen, blieben aber vorerst ebenfalls noch in der Nähe ihrer Geburtsstätte.
In 1-2 Wochen werden die Jungen unabhängig von ihren Eltern ihre erste Reise in Richtung Südwesten beginnen, 2-3 Wochen später dürften dann ihre Eltern folgen.
Seit Max den neuen Sender trägt, wird sie wieder regelmässig geortet. Heute früh war sie erwartungsgemäss noch immer bei Tüfingen, nahe ihres Brutplatzes.

Weltrekordhalterin Max

Max hält einen ganz besonderen Rekord: sie ist seit 1999 mit einem Sender ausgestattet und damit weltweit das Tier, das am längsten ununterbrochen Satellitendaten über ihren Aufenthaltsort liefert.
Ein Defekt machte nun eine bisher ebenfalls einzigartige Aktion notwendig. Mit viel Geduld hat das Storchenteam vom Affenberg die in einem benachbarten Ort brütende Max schonend eingefangen als deren Jungtiere flügge waren. In Zusammenarbeit mit den angereisten Experten des Naturhistorischen Museums in Fribourg in der Schweiz, die den Sender ursprünglich anbrachten, wurde das Gerät ausgetauscht. Der nur 30 g schwere und mit Solarenergie betriebene Peilsender ist mit Gurten auf dem Rücken der Störchin befestigt und beeinträchtigt das Tier nicht.

Nach den Erfolgen mit Max wurden in den vergangenen Jahren weitere 24 Storche mit Sendern ausgestattet. Übrig blieb nur Uli.

Ein besonderer Glücksfall für die Wissenschaftler ist, dass auch Uli seit Jahren den Affenberg als Sommerquartier gewählt hat. Das macht einen besonders engen Austausch der Storchenexperten möglich.

Ein Ziel der Wissenschaftler ist, die hohen Ausfälle von bis zu 90 % der Jungtiere auf ihrem ersten Zug in den Süden zu verringern und so die Storchenpopulation weiter zu stärken. Durch die Satellitenauswertungen konnte man schon einige Gefahrenquellen auf der Vogelzugroute der Storche belegen und Schutzmassnahmen ergreifen.

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